Lava und Wasser
In den 1970er Jahren wurde in einem kleinen Dorf in der Nähe von Fürstenfeld nach Öl gebohrt. Was herauskam, war aber nicht „Schwarzes Gold“ sondern heißes Wasser. Enttäuscht wusste man anfänglich nicht, was man damit anfangen sollte.
Die Einwohner wussten es aber genau, sie plantschten seit 1978 in Schaffeln darin. So wurde das wirtschaftliche Potential der vulkanischen Thermalquellen entdeckt. Eine Therme nach der anderen eröffnete, heute besuchen jährlich Millionen Menschen aus Österreich und unseren Nachbarländern Loipersdorf, Radkersburg, Blumau, Stegersbach, Waltersdorf und viele andere. Bad Gleichenberg ist überhaupt seit Kaisers Zeiten bekannt als Kurort mit heilendem Wasser.
Wasser und Vulkane prägen nicht nur den wichtigsten Wirtschaftsfaktor sondern auch das Erscheinungsbild der Region bis heute. In verschiedenen Phasen des Vulkanismus entstanden Basalte, Andesite, Trachyte oder Tuffe, die in Steinbrüchen in der Region abgebaut werden. Charakteristisch sind auch die bis heute erkennbaren Vulkankegel, wie der Gleichenberger Kogel, der Stradner Kogel oder der Tuffschlot der Riegersburg.
Zur Zeit der Vulkane war die Region aber noch ein Meer, das sich später durch Aufwölbung des Landes zurückzog. Versteinerte Schnecken und Muscheln sowie Sandbänke zeugen noch heute davon.
Was folgte, war Brackwasser und später Sumpflandschaften, die von Mammuts durchstreift wurden. In Mataschen bei Mahrensdorf zeugen noch versteinerte Bäume und Pflanzen von diesen dichten Urwäldern.
In jüngerer Zeit erhielt die Region durch die Raab und die Mur und deren Nebenflüsse (Rittschein, Feistritz, Lafnitz, Ottersbach, Limbach/Lendva, Kutschenica/Kučnica etc.) ihr Erscheinungsbild. Die in Jahrtausenden geformte Lehmschicht ermöglicht deshalb fruchtbare Landwirtschaft, wie die Besiedlung der Region seit der Steinzeit zeigt.
In unserer geologischen und mineralogischen Sammlung können Fundstücke aus allen diesen prägenden Erdzeitaltern bewundert werden.