Fisch muss nicht immer aus dem Meer sein
Fisch stand jahrhundertelang wöchentlich auf dem Speiseplan der Südoststeirer. Doch woher kam er, das nächste Meer ist hunderte Kilometer entfernt? Ganz einfach: aus der Raab, ihren Zuflüssen und unzähligen Fischteichen bei Bauernhöfen und Grundherrschaften. Zu diesem Zeitpunkt herrschte auch noch große Artenvielfalt. Das Ökosystem des Flusses war noch nicht durch Regulierungen, Kraftwerke und intensive Landwirtschaft gestört. Die Veränderungen des Flusslaufes und seines Erscheinungsbildes können in unserem Museum anhand von historischen Karten und Fotos nachvollzogen werden.
Verschiedenste Arten wie Bachforelle, Äsche, Barbe, Nase, Gründling, Bitterling, Schleie, Brachse, Bartgrundel, Wels, Hecht oder Rutte waren zu finden. Hinzu kamen eingebürgerte Fische wie die Regenbogenforelle, Karpfen, Flussaale, Zwergwelse und Sonnenbarsche, sowie Krebse, Muscheln und verschiedenste Schnecken. Der Speiseplan war also sehr bunt!
Ebenso vielfältig wie die Arten waren auch die Methoden an die begehrte Speise zu kommen: Angeln mit verschiedensten Hakentypen und Gere (Fischeisen) waren schon seit Jahrhunderten in Gebrauch. Hinzu kamen Fallen, Reusen, Hamen, Kescher, Trauper, Krebsteller, Wurfnetze oder Stülpkörbe. All diese heute bei uns schon fast vergessenen Geräte können anhand von Originalen aus dem österreichischen und ungarischen Abschnitt der Raab bewundert werden. Doch nicht nur Fisch und Fischen stehen bei uns im Mittelpunkt. Flora und Fauna das Raabtales werden durch Tierpräparate und eine kleine Schmetterlingssammlung dokumentiert. Darunter befindet sich auch die vom Aussterben akut bedrohte „Blaukrah“ (Blauracke).